Dienstag, 29. November 2011

Spitzenreiter

Gestern Abend habe ich seit über einem halben Jahr endlich mal wieder die ESPRIT-Arena betreten und was ist passiert? Mir ging es gut und die Fortuna ist wieder Spitzenreiter. Was will man mehr?

Ansonsten verbringe ich die Tage neben Ausruhen und Lesen mit der Erledigung von der Wollte-ich-schon-immer-mal-machen-Liste, gestern habe ich diverse Rechnungsordner seit 1998 ausgemistet und heute waren die Stifte-, Büroklammern- und Zettelwirtschaftschubladen dran. Wie lange es dauert, heraus zu finden, welche Stifte noch funktionieren und ich wußte auch gar nicht, dass Unmengen von Tesafilm, schwarzen Eddings und Kugelschreibern besitze. Ich wohne jetzt seit fast genau 13 Jahren hier und entsprechend wäre wohl manche Schublade besser weiter verschlossen geblieben... ;-)

Sonntag, 27. November 2011

1. Advent

Gestern war ich mit der kleinen Nachwuchskrabbe beim Babyschwimmen und es war suuuper, wir können davon ausgehen, dass dieses Kind ganz bestimmt auch eine Wasserratte werden wird - nur das mit dem Tauchen müsssen wir noch ein wenig üben. Ich habe mich außerdem gefühlt wie beim Bewegungsbad und war gestern mindestens so müde wie der Zwerg - außerdem sind wir noch im Stockdunkeln mit der Rheinfähre von Langst nach Kaiserswerth gesaust, sehr aufregend auch für die Großen! Wo fängt denn das Wasser an? Ist die Fähre noch da? Fährt sie schon? Nein, doch, guck mal, es bewegt sich... Sind wir schon da? Nö, das ging zu schnell - oh, dass Auto vor uns fährt schon, dann sind wir wohl da!

Ansonsten wünsche ich euch trotz des trüben Wetters einen schönen 1. Advent.

Donnerstag, 24. November 2011

Ein Ärgernis kommt selten allein

Als wäre nicht schon alles nervig genug, macht nun auch noch mein Kühlschrank Mucken und zeigt eine "Funktionsstörung" an. Toll. Morgen kommt der Kühlschrank-Mann, hoffen wir mal, dass es sich lediglich um eine kleinere Funktionsstörung handelt.

Um mich auch etwas Erfreulicherem zu widmen, habe ich bereits meine Adventsdeko fertiggestellt und heute mit ganz viel Muße, einem lustigen Basteldraht und einem Fingernagel weniger eine Lichterkette am Balkongeländer installiert. Und es sieht wirklich hübsch aus und gänzlich unamerikanisch, wenn ich mir das Urteil erlauben darf!

Dienstag, 22. November 2011

Hermes

Schon bei der Anreise nach Bad Godesberg zeigte sich der Hermes Kuriergepäckservice nicht gerade von seiner pünktlichen Seite und zog so meinen Unmut auf sich, bei der Ankunft in der Heimat am vergangenen Samstag waren meine Koffer zwar pünktlich, aber leider auch beschädigt. Der Reißverschluss der vordere Tasche ist "irgendwie" komplett abhanden gekommen.... ok, die Bahn ersetzt das, aber trotzdem muss ich jetzt mit dem Koffer zum Kofferladen rennen und einen Kostenvoranschlag für die Reparatur machen lassen. Nervig!

Freitag, 18. November 2011

Zu Hause

Ich habe es tatsächlich geschafft, die 6 Wochen in der Gödeshöhe sind vorbei. Und wie die Zeit vergangen ist, kann man sehr gut an den Laubbäumen vor der Klinik erkennen:





Was wird mir fehlen? Ehrlich gesagt, nicht besonders viel, die Reha war eine psychophysische Achterbahnfahrt, die mehr Tiefen als Höhen für mich bereit gehalten hat, dennoch ist eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustands nicht zu übersehen. Wenige Mitstreiter werden mir dauerhaft in Erinnerung bleiben, eine davon ist sicherlich die lustige Holländerin Ilse, obwohl wir nur 3 Tage miteinander verbracht haben. Einige wollen unbedingt ein Reha-Revival-Treffen, wir werden sehen, ob das tatsächlich noch umgesetzt wird, wenn alle erstmal wieder zu Hause sind. Wieder andere Patienten werden sogar mich vermissen, denn heute morgen brachten mir 2 Parkinsons und Ohren-Eddy (der Rest von meiner Reha-Gang) aus der Eifel noch ein nettes kleines Büchlein mit dem Titel "Lebe deine Träume". Ich habe mich wirklich gefreut. Noch mehr freue ich mich allerdings auf mein eigenes Bett, auch wenn ich diesen Ausblick wirklich gerne mit nach Hause genommen hätte.


Was gibt es sonst noch zu sagen? Als ich heute morgen zum letzten Mal den Vorhang öffnete, um die Weite des Ausblicks zu genießen, bot sich mir ein unglaublicher Anblick, die Wolken hingen so tief über dem Rhein, dass das Licht lediglich durch einen kleinen Spalt zwischen oberer und unterer Wolkenschicht ziemlich eindrucksvoll hindurchschien.

Als nach mehreren Minuten immer noch keine Aliens durch den Riss in der Wolkendecke schlüpften, habe ich überlegt, ob dies nicht auch ein Hinweis sein könnte und beschlossen, meinen künftigen Weg wie folgt zu begehen: vorwärts mit dem Blick auf neue Horizonte.

Donnerstag, 17. November 2011

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Heute gab es noch einmal neuropsychologisches Training, Fahrradergometer, Massagebett und zum Abschluss ein Gespräch mit dem Neuropsychologen. Er hat mir bei der Verabschiedung ein nettes Kompliment gemacht: Und behalten Sie Ihren Humor, denn der ist großartig! Da sage ich doch: vielen Dank, denn der wird mir auch noch erhalten bleiben, wenn ich schon alt und runzelig bin. :-)

Zur Belohnung für die 6 Wochen hier, habe ich mir dann auch noch ein dickes, fettes Mandelhörnchen gegönnt.

Mittwoch, 16. November 2011

Aufbruchstimmung

Nach eine eher unruhigen Nacht (meine Zimmernachbarin leidet an einem fürchterlichen Schnupfen und den damit verbundenen Störgeräuschen) und einer anschließenden langen heißen Dusche, um meine Augen öffnen zu können, habe ich am heutigen Morgen wieder diese wunderbare Aussicht genossen. Sicherlich eines der wenigen Dinge, die mir fehlen werden. Heute sind noch zwei weitere Mitstreiter aus meiner Reha-Gang entlassen worden, so dass ich eigentlich allein übrig bleibe, das macht mir aber nichts, denn auf Abschiedsszenen stehe ich sowieso nicht besonders. Werde jetzt gleich bereits meine beiden Koffer packen, denn die gehen wieder per Kurierdienst in die Heimat. Im Übrigen habe ich heute endlich mein Übergangsgeld bekommen, der DRV hat also Wort gehalten: 6 Tage Bearbeitungszeit waren kein Scherz.

Auch vermissen werde ich meinen Cranio-Sakral-Guru, heute war die letzte Sitzung und ich musste mich schweren Herzens verabschieden. Diese Behandlung war wirklich immer eine Wohltat. Gemeldet hat sich dafür meine ehemalige Zimmergenossin, die lustige Ilse, hier besteht also tatsächlich die Hoffnung, einen Kontatk aufrecht zu erhalten, worüber ich mich sehr freuen würde.

Montag, 14. November 2011

Drop the thought

"Drop the thought", lass den Gedanken fallen, nicht nur der Dalai Lama gab schon diesen Rat, um zur Ruhe zu kommen, auch mein Cranio-Sakral-Therapeut hat mir heute vorgeschlagen, einfach mal an Nichts zu denken. Wer jetzt denkt, dass sei einfach, der irrt. Versucht einfach mal 15 Minuten an Nichts, bzw. nur an das zu Denken, was ihr gerade tut (z.B. ich gehe gerade die Straße entlang). Viel Erfolg!

Auch eine Zen-Meditation halt mein Therapeut für mich persönlich als meine größte Herausforderung. Da hat er womöglich recht, denn stundenlang in ein und derselben Sitzposition zu verharren, und dabei an Nichts zu denken, scheint für mich fast unmöglich.

Sonntag, 13. November 2011

Endspurt

Auf geht es in die letzte Reha-Woche. Heute Abend ein letztes Mal  mit dem Zug Richtung Bad Godesberg und dann nur noch Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und am Freitagmorgen geht es wieder zurück in die Heimat. Bin ich froh, der Reha-Lagerkoller hat mich nämlich schon längst erreicht.

Donnerstag, 10. November 2011

Das Grauen ist zurück

Der gestrige Tag fing wunderbar an: ich bin irgendwie durch die tägliche Planung gerutscht und hatte vormittags frei, das habe ich dann für einen kurzen, aber erfolgreichen Shoppingausflug nach Godesberg genutzt. Bin jetzt hervorragend mit neuen Kleidungsstücken mit Norwegermuster ausgerüstet, der Winter kann also kommen.

Gestern Abend allerdings war wieder DJ Hermi Zeit, ich habe es diesmal fast 2 Stunden ausgehalten. Es war grauenhaft. Die Musik war laut und schlecht, die Gäste wie im Gruselkabinett. Links neben mir saß ein Inzuchtopfer aus der Eifel (ist tatsächlich so, ich kann nichts dafür) und rechts von mir hatte ich einen Parkinsonpatienten im Schlepptau, der mich ca. 5-8 Mal gefragt hat, ob ich mit ihm Diskofox tanzen wolle. Wollte ich nicht. Meine Güte, es wird wirklich Zeit, dass ich nach Hause komme.




Dienstag, 8. November 2011

6 Tage

Es gibt 6-Tage-Rennen, manche arbeiten 6 Tage die Woche und es gab sogar einen 6-Tage-Krieg. Und manche brauchen 6 Tage für eine Überweisung. Nach einem weiteren Telefonat mit der DRV wurde mir heute mitgeteilt, dass das entsprechende Formular der Krankenkasse nun eingegangen sei, also habe ich mal ganz vorsichtig gemutmaßt, dass ich mein Geld dann wohl diese Woche erhalten werde. Pause. Hallo? Äh ja, also wir brauchen noch 3 Tage Bearbeitungszeit und dann braucht die Bank noch 3 Tage. Aha. Armes Deutschland.

Freitag, 4. November 2011

180

Kaum zu Hause und schon auf 180. Wer es nicht weiß: während der Reha bekommt man Übergangsgeld von der DRV, was noch weniger ist, als das bereits sparsame Krankengeld. Ich bin ja nun schon seit 4 Wochen in der Reha und habe immer noch kein Geld bekommen. Daher habe ich heute direkt als ich nach Hause gekommen bin in Berlin angerufen. Auskunft: wir können das nicht bearbeiten, weil uns die Bestätigung der Krankenkasse noch fehlt. Das entsprechende Formular hatte ich meiner Kasse bereits vor 5 (!) Wochen zukommen lassen. Also habe ich auch noch bei der Krankenkasse angerufen und - mal wieder - meinen Frust dort abgelassen. Aber den Antrag auf Wiedereingliederung, also wann ich wieder anfangen werde zu arbeiten, haben sie bereits JETZT dem DRV zugeschickt. Könnte ja sein, dass ich während der Reha noch etwas arbeiten gehen möchte, oder wie?!

Guter Tipp von mir für euch zum Wochenende: passt auf euch auf und werdet bloß nicht krank!

Nur noch...

...auf das Fahrradergometer und dann beginnt das Wochenende. Das leichte Reisegepäck ist schon gepackt und die Hoffnung auf etwas mehr Ruhe und Erholung groß. 4 von 6 Wochen sind nun vorbei und leider bleibt außer meiner lieben Zimmergenossin nur noch eine bekannte Begleiterin für die noch verbleibenden 10 Reha-Tage. Leider ist unter den Neuankömmlinge überhaupt nichts Brauchbares gewesen, zu krank, zu verwirrt, zu nörgelig.

Ich merke langsam, dass die physische Belastung wieder steigt, während leider die mentale Frustrationstoleranz immer noch sehr niedrig ist.

Dienstag, 1. November 2011

Bildergalerie

Bei herrlichem Sonnenschein haben wir es heute endlich bis auf den Drachenfels geschafft, sind mit der Drachenfelsbahn gefahren und haben die Reptilien in der Nibelungenhalle besucht. Außerdem gab es noch ein paar nette Eindrücke vom Siebengebirge, dem Petersberg und Königswinter (wer Lust hat, hier gibt es noch ein paar Fotos).

Frei

Heute habe ich aufgrund des Feiertages therapiefrei und da es sich für einen Tag nicht lohnt in die Heimat zu fahren, bin ich einfach hiergeblieben. Leider gibt es auch an Sonn- und Feiertagen das Frühstück nur bis um 9 Uhr, daher sitze ich schon am Rechner und warte auf die liebe Familie, die mich heute besuchen kommt. Juchuh! Die Sonne strahlt auch schon kräftig vom blauen Himmel und so lohnt es sich doch erst recht, den Drachenfels zu erklimmen.